Staatsanwalt ermittelt gegen Apotheke am Idaplatz

Die Apotheke Kälin am Idaplatz wurde polizeilich geschlossen. Die Vorwürfe lauten auf illegalen Medikamentenhandel.

Text und Foto: Ivo Mijnssen

Seit einem guten Monat ist die Apotheke Kälin am Idaplatz, seit 1984 ein fester Bestandteil des Quartiers, geschlossen. Über die Gründe zirkulierten bis heute teilweise wilde Gerüchte. So hiess es in der Nachbarschaft, die Apotheke habe im Keller einen schwunghaften Handel mit verschiedenen Rauschgiften betrieben. Alain Fischbacher, Staatsanwalt in Zürich Sihl, stellt nun gegenüber QN3 klar: «Einen schwunghaften Drogenhandel hat es nicht gegeben.» Allerdings bestätigt Fischbacher, die Apotheke sei polizeilich geschlossen worden. Die Staatsanwaltschaft habe ein Strafverfahren eingeleitet wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz. «Es handelt sich um den illegalen Verkauf von rezeptpflichtigen Medikamenten.» Um welche Medikamente es ging, will Fischbacher mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht spezifizieren. Es handle es sich aber nicht um «klassische» Drogen wie Kokain oder Heroin.

Klar ist hingegen, dass die Apotheke Kälin als Abgabestelle für Methadon fungierte. An der Türe werden «Patienten» aufgefordert, ihr Methadon fortan in der Apotheke Lochergut zu beziehen. In welchem zusätzlichen Umfang Medikamente verkauft wurden, lässt sich gegenwärtig nicht feststellen. Die Apotheke dürfte aber geschlossen bleiben: Ein Anschlag am Eingang informiert Kundinnen und Kunden, dass ihre Rezepte «in den nächsten Wochen» ebenfalls in die Lochergut-Apotheke verlegt würden.